Sonntag, 18. September 2011

Erste Tag im College

Nachdem ich die ersten unruhige Nacht (begleitet von Hundegebelle u.ä.) in meinem neuen Zuhause verbracht habe, machte ich mich heute um 6.15 Uhr auf den Weg ins College. Ich wusste ca. den Weg. Nach 20 Minuten Fußmarsch, knapp vor dem Ziel, wählte ich die falsche Straße und suchte vergeblich nach meinem College. Nach einer Weile bemerkte ich meinen Fehler und rief eine Lehrerin des Colleges an. Ich gab dann mein Handy zu jemandem auf der Straße und sie erklärte ihm meinen Weg und er zeigte ihn mir dann. Schlussendlich, nach einigem Umweg, kam ich um 10 vor 7 Uhr an. Ich war zufrieden, weil um 7 Uhr der Unterricht beginnt, also dachte ich, dass ich gut in der Zeit bin …….. falsch gedacht!!!!!!!!!! Ich betrat das College und fand dort in der Bücherei eine Dame, sonst niemanden. Ich war also der erste Schüler, der das College an diesem Tag erreichte. Um 7 Uhr kam dann die Lehrerin, die für mich verantwortlich ist und ein, zwei weitere Studenten trafen ein. Sie stellte mir einen Studienkollegen von mir vor, mit dem ich dann eine Weile sprach, während er an dem Plakat für seine Präsentation in der ersten Stunde fertig schrieb. Meiner Meinung nach etwas spät, wenn er um 5 nach 7 Uhr noch an dem Plakat schreibt, dass für seine Präsentation ist, die um 7 Uhr beginnt. Später stellte sich heraus, dass er der absolute Vorzeigestudent ist, weil er überhaupt sie Sachen für seine Präsentation am richtigen Termin mitbrachte, außerdem kam er schon um 7 Uhr, also sehr sehr pünktlich. Irgendwann so um 7.15 Uhr suchte uns dann die Lehrerin, mit der ich vorher telefonierte, und sie sagte uns, dass der Unterricht (mit eh nur 15 Minuten Verspätung) nun beginnt. Wir gingen in den Klasseraum und drei motivierte Studentinnen warteten dort schon. Also konnte der Unterricht beginnen. Im Laufe der Stunde trafen noch zwei weitere ein. Am Ende der zweiten Stunde waren wir schon stolze 11 Studenten (von 24). Nach der Pause starteten wir dann wieder zu fünft, zwei weitere kamen etwas verspätet aus der Pause und schlussendlich kamen dann noch die restlichen 4 mit nur 30 Minuten Verspätung, aber sie waren da.

Ja macht schon Spaß in so einem nepalesischen College, wo die Disziplin spannend ist. Eine Lehrerin hat gemeint, sie wollen sich ein Vorbild an Österreich nehmen, wo es anscheinend anders ist. Ich bin gespannt, ob ich morgen um 7 Uhr (wird natürlich auch nicht früher hingehen), wieder die einzige bin.
Der Unterricht war ganz spannend, teilweise sehr auf Sozialarbeiter bezogen, was mich eigentlich sehr interessiert. Prinzipiell halten sie sich auch gut daran, dass Englisch gesprochen wird, außer eine Vortragende gab nach 5 min auf und zog die restliche Stunde mit Nepali durch, obwohl alle recht gut Deutsch könnten.

Naja nach 4 Stunden war der Tag vorbei, ich ging in mein Hostel und genoss meinen Reis mit Souce.

Anschließend ging ich das Vorhaben Wäsche waschen an. Die Betreuerin vom Hostel sah mir kurz zu, aber hielt es nicht aus, also zeigte sie mir dann, wie ich es machen soll. Sie erklärte mir alles so lange, bis meine gesamte Wäsche sauber. Also könnte passieren, dass ich mich nächstes Mal nochmal blöd stelle ;-) nein Scherz, es ist schön mit der Hand zu waschen, mal eine andere Erfahrung.
Aja übrigens bin ich die einzige Studentin hier gerade. Hab ein drei-Bett-Zimmer alleine. Aber in einem Monat kommen die anderen. Außerdem ist die Betreuerin extrem nett, sie ist auch der Hauptgrund warum ich mich so schnell für das Hostel entschieden habe. Gestern am Abend hat sie mir erzählt, dass sie diesen Job kündigen will und vielleicht bald geht. Ja super, wiedermal wird alles anders und chaotisch, aber ok. Hoffentlich entscheidet sie sich noch anders, oder sonst kommt hoffentlich schnell jemand nach, sonst bin ich wiedermal Obdachlos, aber ich bin zuversichtlich.

Etwas chaotische Grüße aus Nepal

(Aja neben dem ganzen Chaos sei noch erwähnt, dass es mir sehr sehr gut geht und ich mich wohl fühle. Außerdem wachse ich an jeder Herausforderung ein Stück )

Nepal- chaotisch but nice

Mittlerweile bin ich schon seit 2 Wochen in Nepal. Ich hatte diese zwei Wochen Begleitung von Elena, einer Österreicherin, die letztes Jahr hier 6 Monate lang studiert hat. Außerdem bekam sie besuch von 3 Freunden aus Österreich, also hatte ich ca. 10 Tage absolut touristisches Programm. Somit hab ich von Kathmandu schon die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen.


Am Dienstag war ich dann das erste Mal im College und hab mich mit der Verantwortlichen getroffen. Wir haben mal einen Stundenplan für mich zusammengestellt. Ich habe pro Tag 4 Stunden mit den Studenten des 4. Semesters. Aber sie sind schon mitte drinnen im Semester, also werde ich einfach mitten drinnen einsteigen. Mein Stundenplan gilt aber jetzt mal nur bis Mitte November. Weil ab dann fängt bei ihnen das neue Jahr an. Aja und jetzt sind dann mal ganz viele wichtige Ferien hier. Also ich komm echt im richtigen Moment daher, was das Studium betrifft. Naja bin schon gespannt.


Diese Woche hab ich einige Organisationen angeschaut, bei denen ich vielleicht mitarbeiten kann. Da gibt es schon einige spannende. Hoffe es wird bald mal was, dass ich dort anfangen kann.




Ja und letzten Sonntag am Abend bekam ich eine spannende Nachricht: Ich kann aus verschiedenstene Gründen nicht mehr bei meiner Gastfamilie bleiben. Einerseits, weil sie während der kommenden Festtage nicht da sein werde. Außerdem werden sie die Küche renovieren und mein Zimmer ist in der Zwischenzeit die Küche. Dazu kommt, dass die Gastmutter gerade krank ist und sie wissen nicht sicher, ob es etwas ernsthaftes ist.


Ja war anfangs ein bisschen ein Schock für mich. Mittlerweile hab ich ein echt nettes Studentenheim und werde in wenigen Stunden dorthin umziehen. Ich werde mir dort mit 3 Mädchen ein Zimmer teilen und das Badezimmer ist am Gang. Aber das ist absolut ok für mich, ich will es eh einfach haben. Doch bin schon gespannt wie das so werden wird.



Naja also heute Umzug, morgen ersten Tag im College, dann noch Projekt suche und mein Leben hier wird schön langsam etwas geregelt und alltäglich.



Aja das Land, die Leute... alles eigentlich sehr ädnlich wie in Indien, und doch wieder ganz anders. Man kann es nnur schwer vergleichen. Aber für mich ist irgendwie alles sehr normal und ich fühl mich wohl.


Doch darüber ein anderesmal mehr. Ich muss jetzt mal meinen Koffer packen.


Ganz liebe Grüße aus Nepal!!

Montag, 5. September 2011

Die letzten Tage in Indien - die ersten Tage in Nepal

Mittlerweile hab ich die letzten Tage in meinem Projekt in Indien Visakhapatnam verbracht. Am Mittwoch stand ich um 5 Uhr auf um nach Sabbavaram in das Projekt unter Palmen zu fahren, um einen ganzen Tag mit den Jungs zu verbringen. Ich hab ganz viel Cricket gespielt und wir hatten eine schöne Zeit.
Am Donnerstag stand ich dann noch etwas früher auf und ging im strömenden Regen zum großen Busbahnhof, erst auf halben Weg kam endlich ein Outo, das mich mitnahm. Ich fuhr dann mit dem Bus nach Narsipatnam, in ein Dorf am Fuße des Berges, auf dem ich schon zweimal mehrere Bergdörfer besucht habe. Dort in Narsipatnam gibt es Salesianer, die verschiedene Projekte aufgebaut haben, unter anderem ein College. In diesem College sind nun zwei Burschen, die früher im Shelter bzw. in Sabbavaram waren. Der ehemalige Shelterburschen war an diesem Tag auch da und wir hatten sehr viel Zeit miteinander zu reden und er zeigte mir sein College und vieles andere. Er hat keine Familie mehr, also war mein Besuch irgendwie wie so, wie ein Besuch der Familie und das war für uns beide wunderschön. Am Vormittag zeigten sie mir das Haus eines Mitarbeiters, dann ginge wir ins Nachbarhaus Kuchen anschneiden, weil ein kleiner Junge Geburtstag hatte und dann besuchte ich auch noch einen wunderschön geschmückten Tempel mit Ganeshstatue, weil gerade dieses große Fest ist. Die Zeit verging sehr schnell und ich entschied mich dort zu übernachten, da es wegen dem Fest recht unruhig war auf den Straßen. Ich verbrachte die Nacht also im Mädchen- Hostel, die sich auch sehr darüber freuten.
Am Freitag stand ich dann um 4 Uhr auf, damit ich rechtzeitig um 7.15 in Visakhapatnam bin, da die Messe dort für mich gehalten wurde. Ich schaffte es dann auch dorthin mit 5 Minuten Verspätung, dank der indischen Pünktlichkeit.

Nach Messe und Frühstuck ging ich mich in die Schule verabschieden. Den Nachmittag und Abend verbrachte ich im Shelter und die Nacht dann mit packen, putzen etc.
Am Samstag wieder um 5.30 aufstehen, packen, verabschieden, Abflug. Dann hatte ich einen Tag Aufenthalt in Delhi, in einem wunderschönen beeindruckenden Don Bosco Projekt. Nach einer kurzen Nacht stand ich wieder um 4 Uhr auf, ab zum Flughafen und ich saß im Flieger nach



NEPAL

Das Wetter meinte es recht gut mit uns, obwohl es in Delhi zuvor stark geregnet hatte. Wir hatten vom Flieger aus einen gigantischen Blick auf das Himalayagebirge. Alles war mit Wolken bedeckt, die von der Sonne beschienen wurden und dahinter sah man die mit Schnee bedeckten Berggipfel, traumhaft. Später konnten wir auch noch auf das grüne hügelige Land von Nepal einen Blick werfen. Am Flughafen wurde ich dann von Elena (die Studentin die letztes Wintersemester hier war) abgeholt und nach Hause gebracht. Die Umgebung hier sieht eigentlich teilweise wie Indien aus und doch wieder oft ganz anders. Das Haus in dem ich wohnen werde (bei der Gastfamilie) ist wunderschön, hat drei Stockwerke und natürlich ein Flachdach. Derzeit teile ich das Zimmer, das später mir gehören wird, mit einer Engländerin und der Elena. Das Zimmer ist zum Glück ganz einfach eingerichtet, eine Matratze am Boden, ein kleiner Tisch und eine Couch und das wars. Aber derzeit lebe ich noch aus meinem Rucksack.

Die Gastfamilie hat einen Sohn und eine Tochter. Beide sind glaube ich älter als ich. Die Tochter arbeitet in dem College in das ich dann gehen werde, dadurch lässt sich vieles leichter organisieren, obwohl ich nicht weiß ob es überhaupt mal einen Plan für mich gibt. Anscheinend beginnen die Semester alle ganz verschieden, und im Oktober, November sind ganz viele Feste usw.
Naja die Elena hat heute Besuch bekommen, also werden wir jetzt mal eine Woche fort fahren und noch etwas touristisches Programm machen. Danach werde ich noch intensiv Training im Umgebung- Erkunden machen, damit ich mich bald alleine zurecht finde. Da das College anscheinend noch nicht so bald irgendein Programm für mich hat, werde ich mich bald mal nach einer Organisation umschauen, bei der ich vielleicht etwas mitarbeiten kann oder so. Naja und eigentlich nervt mich, dass ich nicht Nepali kann, weil ich es in Vizag schon so genossen habe, etwas Telugu sprechen zu können. Doch prinzipiell bin ich erst eineinhalb Tage da, also hat eh alles noch etwas Zeit, doch meine Motivation ist groß.

Ich hab schon einige Erzählungen gehört, dass es im Winter sehr kalt wird und ständig Stromausfall ist usw. Jaja bin schon sehr gespannt was noch alles auf mich zukommt.


Hoffe euch zuhause geht es allen gut. Ich freu mich immer wieder über e- mails und es schaut garnicht so schlecht aus mit der Möglichkeit, sie auch hin und wieder zu beantworten.


Also erstmal ganz liebe Grüße aus Nepal!


Martina