Mittwoch, 23. Dezember 2009

Weihnachten steht vor der Tuer

Mittlerweile ist schon wieder eine Weile vergangen seitdem ich von hier berichtet habe und es ist auch schon wieder jede Menge passiert.

Mitte November fuhren ich, Bettina und Eli nach Hyderabad, weil wir dort ein Meeting mit zwei von Jugend eine Welt hatte. Das Schoenste an der ganzen Aktion war, dass wir die anderen Jugend eine Welt Volos (Verena, Anna Sandra) dort trafen. Wir verbrachten gemeinsam auch ein bisschen Zeit in Hyderabad, sahen uns andere Don Bosco Projekte und die Stadt etwas an. Es tat sehr gut mit den anderen Erfahrungen auszutauschen und somit auch die eigenen Erfahrungen zu reflektieren.
Die Zugfahrt bis nach Hyderabad und wieder zurueck war dabei das Anstrengendenste. Die dauerte 13 Stunden. Es war zwar wunderschoen, weil wir bei offenen Fenster (bzw. Sogar teilweise bei offener Tuer) sassen und die Landschaft an uns vorbei zog, aber 13 Stunden sitzen und nicht sehr viel Platz haben... Aber bei dieser engen Zugfahrt entstehen viele nette Bekanntschaften und Gespraeche. Bei der Heimfahrt hat zum Beispiel ein etwa 2jaehriges Maedchen 2 Stunden auf meinem Schoss geschlafen, weil ihre Eltern keinen Sitzplatz gehabt haben und sie muede war. Aber alles kein Problem hier in Indien.

Als wir wieder zuhause ankamen war die Freude unsere Kinder wieder zu sehen sehr gross. Naja und die Freude darueber, dass wir nun alle Arbeitsblaetter von der Schule, die die Kinder in dieser Zeit gemacht haben, kontrollieren duerfen, war natuerlich riessengrosss, aber war auch dann bald geschafft.

Dann hat auch schon die Adventzeit begonnen. Naja also so halt offiziell. Hier habe ich eigentlich nichts davon gemerkt. Um etwas Adventstimmung zu zaubern haben wir im Shelter fuer die Burschen einen Adventkalender aufgehaengt. Jeden Tag befindet sich darin ein Puzzleteil (von einem Bild, dass die Kinder angemalt haben), sodass am Schluss dann ein Bild von der Heiligen Familie entsteht. Wir ziehen jeden Tag einen Namen eines Buben, der dann dieses Puzzleteil aufkleben darf und ein kleines Geschenk bekommt. Daran kann man echt erkennen, wie schnell die Zeit vergeht, morgen ist schon wieder der letzte Puzzleteil.
Um fuer weihnachtliche Stimmung zu sorgen haben wir auch schon ein paar Sterne im Shelter gebastelt und aufgehaengt. Ja und das grosse Projekt, dass heute hoffentlich fertiggestellt wird, ist eine selbstgemachte Krippe. Wir arbeiten nun schon etwa 2- 3 Wochen jeden Tag in drawing daran und heute wird sie aufgestellt. Ich werde euch bald ein Foto online stellen, dann erspare ich das Beschreiben.
Als Weihnachtsgeschenk fuer unsere Burschen haben wir uns gedacht, wir machen Perlentiere, als Schluesselanhaenger, fuer sie. Da wir in Sabbavaram feiern und dort dann alle Buben sind, haben wir also voller Motivation 100 Perlentiere gemacht. Wir haben viele verschiedene Typen zusammengebracht und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Leider wird hier in Indien nicht Weihnachten mit dem Christkind gefeiert, sondern mit dem Santa Claus. Wir haben dazu einen Volontaer (ein Schweizer, der aber in Sabbavaram ist) ausgewaehlt, dass er diese sein darf. Bin echt gespannt wie das erste Weihnachten mit dem Santa Claus wird. Uebringes wird hier Weihnachten am 25 gefeiert, und nicht wie bei uns am 24. Darum werden wir auch morgen noch Schule haben und nur dann am 25. frei. Laenger haben wir nicht frei, weil die meisten unserer Schueler Hindus sind und so nicht Weihnachten feiern.

Unsere Burschen vom Shelter haben aber schon frei, deswegen werden sie heute oder morgen nach Sabbavaram fahren um dort die Ferien zu verbringen. Da wird es bei uns dann viel ruhiger werden und wenig zu tun geben, aber fuer die Buben ist es echt toll, wenn sie in das gruene Paradies auf Urlaub fahren koennen.


Aja noch ein kleines Erlebnis moecht ich euch kurz berichten. Vor einigen Wochen haben wir fuer einen Tag eine kleine Schwester (ca. 2 Jahre) bekommen. Sie ist in der Nacht von der Polizei vorbeigebracht worden, weil sie nach einer Veranstaltung am Strand von ihren Eltern vergessen oder vl auch absichtlich zurueckgelassen wurde. Die Nacht hat sie bei unsere Koechin im Zimmer verbracht. Untertags war sie dann bei uns. Wir haben sie auch ins Shelter mitgenommen. Die kleinsten Burschen haben sich total lieb um sie gekuemmert und einer hat sie gleich vor die Spielplatte gesetzt, damit sie mitspielen kann. Am Abend wuerde sie dann von unserem Father in ein Heim fuer Maedchen gebracht. Seitdem wissen wir leider nichts mehr, aber hoffen, dass es ihr gut geht.

Soweit die neuesten Erlebnisse von mir.
Ich freue mich schon sehr auf das mal ganz andere Weihnachten (mit derzeit ca. 30 Grad)

Ich wuensche euch allen gesegnete Weihnachten, schoene Feiertage und alles erdenklich Gute im neuen Jahr!

Ich denke an euch!!!

Martina

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