Sonntag, 8. Januar 2012

Weihnachten, Silvester, Geburtstag…

Namaste

Ja die letzten Wochen war wirklich sehr viel los. Es waren ja ein paar wichtige Ereignisse, die heuer einfach ganz anders waren als sonst immer, aber sehr spannend und schön, darum möchte ich euch unbedingt davon erzählen.
Zuerst war meine Prüfungszeit, von der ich im letzten Blogeintrag geschrieben habe. Die Prüfungen waren nicht sonderlich schwierig und es waren ja nur vier, also ist alles ganz gut gegangen. In einem Fach bin ich sogar Klassenbeste, und das, obwohl ich eigentlich die Hälfte der Kurse verpasst habe und prinzipiell immer wieder einiges auch auf Nepali gesagt wird. Meine allgemeine Benotung ist eigentlich auch ganz gut, obwohl manche Lehrer schon etwas komisch hier sind.
Mein Praktikum ist auch immer wieder recht spannend. Ich war im letzten Monat in einer anderen Klasse mit Schülern, die nicht körperlich beeinträchtigt sind, sondern nur geistig, dafür das in allen möglichen Formen mit verschiedensten kreativen Verhaltensformen, die es teilweise extrem schwierig machen. Ganz besonders spannend war mein erster Tag in dieser Klasse, da wir nur zu zweit waren, ich und eine andere Volontärin (sie hatte ihren ersten Tag in der Klasse einen Tag zuvor). Wir wussten nicht einmal die Namen der Kinder, weder irgendwas über ihre Verhaltensformen. Ja das ist Nepal- Spannung pur.
Am 23. Dezember waren wir mit dieser Schule zu einer Weihnachtsfeier in einem Kaufhaus eingeladen, wo alles ganz kitschig geschmückt war, Weihnachtsmusik spielte und viele Santa Claus herumstanden. Eigentlich furchtbar, aber irgendwie kam ich doch etwas in so Art Weihnachtsstimmung.
also mein Weihnachten:
Am 24. war ich eher mehr krank als gesund, also schlief ich den ganzen Tag. Durch viele Zufälle kam ich am Abend aber dann zu einem Weihnachtsgottesdienst in einer katholischen Kirche mit einer aus meinem College. Sie ging zwar dann wieder, ich blieb aber einfach in der Messe sitzen und hoffte, dass ich irgendwie nach Hause komme. Dort war dann mein richtiges Weihnachten. Es wurden Lieder gesungen, die ich kannte, die Kirche war schön geschmückt, alle wünschten sich Frohe Weihnachten… wunderschön. Ich lernte dann voll nette Mädls kennen, die mir auch dann schlussendlich halfen den richtigen Bus zu finden (es gab nämlich zu meinem Glück Shuttle- Busse von der Kirche) und ich kam schlussendlich fast genau vor meinem Hostel an. (Dies ist die Kurzfassung von vielen Zufällen, die im Ganzen eigentlich fast ein Weihnachtswunder bilden). Im Hostel skypte ich dann mit vielen lieben Menschen in Österreich, was meine Weihnachtsstimmung auch wieder hob. Aber um 12 Uhr ging ich dann doch schlafen und war eigentlich zufrieden. Plötzlich um 1 Uhr in der Nacht höre ich Stimmen am Gang und dann wurde schon meine Zimmertüre aufgerissen, das Licht aufgedreht und vier meiner Hostel Freundinnen stürmten herein und riefen „Merry Christmas“ und ich bekam voll nette Geschenke (viele kleine kitschige Santa Claus). Sie meinten, dass sie leider nicht wissen wie man Weihnachten feiert, aber es ist mein Fest, also wollten sie es mit mir Feiern. Wir haben dann noch gelacht, getanzt, Fotos gemacht und viel Spaß gehabt. Ich hab mich sooooo sehr darüber gefreut. Am nächsten Tag ging ich dann nochmal mit einem Freund in die Kirche, skypte mit meiner Familie und dann war mein anderes, aber tolles Weihnachten schon wieder vorbei.

Bald darauf kam schon Silvester:
Alle im Hostel hatten große Pläne, wir machen dies und das. Schlussendlich war es 31. Jänner 22 Uhr und ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendwas anders ist. Ich fragte mal nach dem Plan und mir wurde mitgeteilt, dass wir jetzt alle schlafen und uns um halb 12 gegenseitig aufweckten. Ok anders, aber na gut. Ich blieb dann auf und schrieb noch meine Arbeit fürs College. Um halb 12 war ich noch am Skypen und im Hostel war alles ruhig. Um 10 vor 12 weckte ich dann alle der Reihe nach auf, wir zählten dann zu viert den Countdown, umarmten uns und schnitten eine Tore an und fütterten uns natürlich gegenseitig. Mit der Zeit wurden dann noch ein paar andere munter und kamen zu unserer Feier. Wir tanzen ca. bis 1 Uhr und hatten viel Spaß, aber dann wars schon wieder vorbei und ich ging schlafen. Es war anders, aber doch sehr schön und außerdem muss ich ja erwähnen, dass ich am Morgen um 7 Uhr schon wieder im College saß, und ich war sogar halbwegs munter 

Dann 3. Jänner war schon mein Geburtstag. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich etwas Schulisches machen an diesem Tag. Also saß ich um 7 Uhr in der Früh im College und war ganz überrascht als sie mir gratulierten (ich bin nämlich gerade in einer anderen Klasse, weil meine Klasse gerade externe Prüfungen hat). Ich teilte also Schokolade an alle aus. Dann nach dem College ging ich mit einer Studienkollegin in ein Trainingcenter, in dem ich gerade für ein paar Tage Englisch unterrichte. Dort wussten sie dann auch wieder irgendwie, dass ich Geburtstag habe und sie sangen für mich. Dann traf ich meinen Hostelbruder, der drei Monate hier wohnte und der mich unbedingt treffen wollte. Nach einer kurzen Pause im Hostel ging ich mit meinen Freunden gemeinsam essen (mhhh lecker Naan mit Butter Paneer  ). Ich kam erst spät ins Hostel, wo schon meine Freunde warteten. Alle Stylten sich und dann ging schon die Party los mit Torte anschneiden, Geschenken und tanzen tanzen tanzen. Zwischendurch skypte ich mit ein paar ganz lieben Menschen aus Österreich und dann wars schon 12 Uhr in der Nacht und ich war fix und fertig, glücklich und einfach nur müde.

Leider zieht sich mein Nicht- so- ganz- gesund- sein schon seit Weihnachten durch. Ich glaub, dass einfach die Kälte in der Nacht für mein Asthma echt nicht so der Wahnsinn ist. Aber ich ziehe eh meistens drei Pullover, zwei Kapuzen, zwei Leiberl, zwei Paar Socken usw an. Letzte Nacht bin ich sogar mit meiner Jacke eingeschlafen. Untertags ist es teilweise sogar recht warm, aber irgendwie in der Nacht dichteten die Fenster echt nicht so gut ab.

Naja wie schon kurz erwähnt unterrichte ich gerade Jugendliche für ein paar Tage in Englisch. Es geht nur darum, dass sie die Angst verlieren und in Englisch kommunizieren anfangen. Teilweise können sie ganz gut Englisch, manche erinnern mich aber eher an meine Schüler in Indien. Ich mache mit ihnen viele verschiedene Spiele und sie sind echt begeistert davon.

Seit gestern hab ich zwei Wochen Winterferien. Die werde ich ab morgen in Dipayal (in dem wunderschönen, abgelegenen Dorf) verbringen. Es ist einfach ein ganz anderes Leben dort, das mich soo sehr beeindruckt.
Dort bleibe ich 10 Tage. Wenn ich dann zurück komme habe ich noch Visum für 10 Tage und dann geht’s nochmal für ein paar Wochen ab nach Indien, weil ich in Österreich im Februar eigentlich eh noch keine Verpflichtungen habe, außerdem kommt eine ganz liebe Freundin nach Indien, mit der ich dort meine Zeit verbringen will.

Ja und dann liebe Leute ist es schon wieder soweit und ich komme rechtzeitig zum neuen Semester nach Österreich. Die Zeit verfliegt, was einerseits gut ist, weil ich mich echt schon auf Österreich freue. Andererseits ist es immer schwer Abschied zu nehmen, weil mir hier einige Menschen echt schon sehr ans Herz gewachsen sind.
Doch jetzt genieße ich einfach die letzte Zeit noch hier.

Ganz viele liebe Grüße aus Nepal

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