So jetzt ist es wiedermal an der Zeit, dass ich berichte was bei mir so los ist.
Das Chaos mit den Mitarbeitern hat sich zwar dann noch etwas gesteigert, weil noch welche gegangen sind oder einer noch gehen wird, aber mittlerweile hat sich alles soweit so gut eingependelt.
In der Schule haben wir jetzt eine neue Lehrerin, die echt sehr gut und nett ist. Also kehrt hoffentlich schoen langsam wieder etwas Ruhe ein. In der Schule werden es zur Zeit auch wieder etwas mehr Schueler, oder die Schueler kommen halt regelmaessig und nicht nur, wenn es gerade leicht geht. Das ist auch fuer das Unterrichten sehr wichtig, denn so muss ich den Stoff nicht staendig neu wiederholen. Aber in einer Schule wie in unserer ist es halt so, dass immer wieder neue Schueler kommen, was auch gut ist. Darum geht alles sowieso nicht ganz so schnell voran.
In Englisch habe ich mit meinen Schuelern das Wetter durchgemacht und Saetze dazu gebildet. Zwei Wochen nachdem wir mit dem Thema begonnen haben, haben wir das erste Mal sagen koennen
„Today it is cloudy and rainy and windy“! Ja was waeren die grossen Erfolge ohne die kleinen.
Ab heute hat sich unser Stundenplan wieder etwas geaendert. Es ist gut, weil wir jetzt die 2te und 3te Klasse getrennt voneinader unterrichten koennen. Aber wir duerfen nurmehr 3 Einheiten und nicht mehr 4 unterrichten. Den genauen Grund haben wir leider nicht heraushoeren koennen, aber irgendwie weil sonst zuwenig Zeit fuer andere Faecher bleibt. Auch wenn wir so motiviert sind, muessen wir das einfach akzeptieren und koennen es nicht recht aendern.
Derzeit spielt das Wetter hier irgendwie verrueckt. Heute zum Beispiel ist es extrem heiss, vor ein paar Tagen war es ein bisschen bewoelkt, kaelter und es hat geregnet, letzte Woche war es sehr heiss. Also ein staendig Wechsel, was die Gesundheit sehr auf die Probe stellt. Aber abgesehen von einer leichten Verkuehlung, die auch schon wieder vorbei ist, geht es mir gut damit. Irgendwie ist es fuer mich nicht vorstellbar, dass zuhause allen kalt ist und es vielleicht sogar schneit. Diese Vorstellung ist wirklich weit weit weg fuer mich. Fuer mich ist auch nicht so richtig November und ausserdem bin ich schon gespannt, ob ich jemals in Weihnachtsstimmung kommen werde. Aber wir werden sehen.
Im Shelter ist schoen langsam wieder Ruhe eingekehrt. Ok derzeit nicht so, weil ca. 20 Burschen vom Projekt in Sabbavaram bei uns im Shelter sind, weil sie fuer ein Turnier trainieren. Dadurch ist natuerlich noch viel mehr Leben im Shelter. Da diese Burschen zur Zeit (also jetzt 1-2 Wochen) nicht in die Schule gehen, sind sie am Nachmittag immer in der Drawing class im Shelter. Fuer uns und fuer sie ist das natuerlich eine gute Moeglichtkeit, weil sie somit auch mal Drawing haben und ausserdem wir ein bisschen mehr Bezug auch zu ihnen aufbauen. Ich versuche derzeit die Namen von ihnen etwas zu lernen. Im Shelter und in der Schule habe ich anfangs geglaubt ich werd mir die Namen nie merken und jetzt sind sie alle selbstverstaendlich. Aber jetzt beim erneuten Namen lernen faellt mir erst auf, wie schwierig es am Anfang ist.
Die Burschen gehen auch immer mit zu den Outdoor games. Mittlerweile ist in dem Station, in das wir immer gehen, ein Platz fuer uns freigemacht worden, sodass wir auf einer Wiese spielen koennen. Ist zwar sehr uneben, aber die Burschen haben Platz und ausserdem sind si e ein bisschen im Gruenen.
Ich geniesse die Games immer sehr. Anfangs laufe ich meistens mit einem oder mehr Burschen 1-2 Runden im Stadion. Dann spielen wir Fussball oder Volleyball. Einfach eine schoene unbeschwerte gemeinsam Zeit. Auch der 20 Minuten Marsch zum Stadion und wieder zurueck ist sehr nett, da hier immer schoene Gespraeche enstehen, oder die Kinder mir Woerter oder Lieder lernen oder wir einfach herumbloedeln.
Aprobo lernen... Ich bin irgendwie sehr begeistert wie das Telugu lernen voran geht. Beim Schreiben haben wir schon ca. 40 Zeichen gelernt, was schonmal ein Anfang ist. Ausserdem koennen wir mit diesen schon einige Woerter schreiben und auch schon etwas lesen. Mittlerweile sprechen wir schon mit den Leuten auf unserem Schulweg. Ist irgendwie eine witzige Erfahrung, weil sie nur ganz wenig Englisch koennen und wir noch weniger Telugu, aber es entsehen immer wieder diverse Gespraeche.
Was fuer mich auf dem Weg von der Schule heim immer wieder erstaunlich ist, ist dass die Menschen in kleinen Haeusern leben und wirklich einfach hausen, aber sie fragen bzw bitten uns taeglich, dass wir doch mal essen kommen sollen, oder sie geben uns irgendein Gemuese zum Kosten. Obwohl sie wahrscheinlich schauen muessen, dass sie taeglich was zu essen haben, wollen sie auch noch mit uns teilen.
Auch die Kinder in der Schule schenken uns taeglich Zuckerl oder Kekse. Ein kleines Maedchen zum Beispiel hatte vorkurzem so besondere Kugerl zum Essen und war aeusserst erfreut darueber, aber sie hat trotzdem mit uns geteilt, sie teilen echt immer. Auch die Kinder im Shelter teilen immer mit uns. Teilweise sagen sie sogar aus Bescheidenheit nein, wenn ich meine Suessigkeit zum Beispiel mit ihnen teilen will. Echt erstaunlich, die Kinder haben so wenig, aber sie teilen trotzem. Wunderschoen zu sehen!!!
Ein grosse, aber erfreuliche Veraenderung war am Samstag. Eine Volontaerin (Eli) aus der Schweiz ist zu uns gekommen. Wir haben ein drittes Bett in unser Zimmer bekommen (hab nicht geglaubt, dass da noch eines Platz hat). Sie wird fuer drei Monate bleiben. Ab heute wird sie auch in der Schule unterrichten. Anfangs war die Vorstellung etwas komisch, wie das wird wenn noch jemand kommt. Aber mittlerweile kommt es uns vor, als waere sie schon immer da. Sie spricht auch Deutsch und wir drei sind einfach ein super super Team. Also wirklich eine richtige Bereicherung fuer uns und die Burschen.
Soweit das neueste von mir. Falls man es nicht herauslesen kann, will ich noch erwaehnen, dass ich sehr sehr gluecklich bin. Ich spuere, dass ich am richtigen Platz bin, ausserdem bin ich mit meinen Aufgaben sehr zufrieden.
Viele zufriedene Gruesse
Martina
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