Dienstag, 22. September 2009

Die ersten Tage in der Schule

Mittlerweile ist schon wieder sehr viel los hier in Indien.

Am Montag (gestern) waren wir das erste mal in der Schule, aber nur zwei Stunden. Ich unterrichtete die 3. Klasse in Englisch.
Heute waren wir dann drei Stunden in der Schule. Ab jetzt hab ich die 2. und 3. zusammen in Englisch, dass ist sehr spannend ihnen Englisch zu lernen, weil ich kein Telugu kann, wir also nur ueber Englisch kommunizieren. Aber mit wortfetzen und zeichensprache geht alles gut. Ausserdem hab ich die 4. Klasse in Mathematik. Ich hab heute entdeckt, dass sie ein viel hoeheres Niveau haben als erwartet, also muss ich mir einige Sachen genau anschauen, wie sie es in Indien lernen, weil zum Beispiel die Division anders ist als bei uns. Die 4. Klaessler verstehen fast alle halbwegs gut Englisch. Jeden Tag machen ich und Betti auch noch Zeichen bzw. Bastel- stunde. Hier haben wir 2, 3, 4, 6 Klasse, aber immer verschiedene Kombinationen.
Die Kinder sind echt nett, aber furchtbar lebendig. Es ist witzig zu beobachten, wenn ich was erklaeren und keine verstehts und ploetzlich versteht es doch ein Kind, dann sagt es das ganze in einem Satz auf Telugu und alle verstehen es. Aber gut...


Im Shelter ist es zur Zeit sehr ruhig, den es sind nur 4 grosse Burschen hier. Die anderen Kinder sind gerade in Sabbavaram, in einem anderen Projekt, dass einen riessen grossen Spielbereich, Palmen, Platz usw. hat. Als wir am Montag also ins Shelter kamen, standen alle Burschen mit Rucksack da und teilten uns mit, dass sie auf Urlaub fahren. Wir waren kurz etwas geschockt, aber haben uns dann natuerlich fuer sie gefreut.
Einige Kinder durften am Samstag fuer 10 Tage (Ferien) nach Hause zu ihren Eltern. Die Augen der Kinder strahlten wirklich sehr, die der anderen KInder waren natuerlich umso trauriger, ist auch verstaendlich.

Also mein normaler Tagesablauf:

7.00 Aufstehen
7.30 Fruehstueck
8.00 Schule gehen (mit dem Bus)
8.45 Schule
13.00 Mittagessen
15.00 Malen und Basteln mit den Burschen im Shelter
ab. 16.00 sind wir im Shelter und spielen mit den Burschen, bereiten Sachen vor, und gehen mit zu den Outdoor- games
20.00 Abendessen
und dann bereiten wir meistens noch fuer die Schule vor.


Normalerweise ist das also mein Tagesablauf, aber in Indien ist einfach immer viel anders als man es erwartet, aber das ist gerade das Spannende.


Noch ein paar witzige Erlebnisse bze. Sachen, die anders zu Oesterreich sind

. als wir das zweite Mal mit dem Bus gefahren sind, hat uns der Ticketverkaeufer gleich gefragt, warum wir nur zu zweit sind und nicht drei (weil letztes jahr waren drei volos aus Oesterreich dort). Wir haben diesen Mann noch nie gesehen, und er kennt uns schon, weiss von wo wir sind, was wir machen usw...

. in Indien kauft man per Stueck und es ist kein Zettel zur erklaerung dabei

. wenn wo eine Baustelle ist, die Strassenseiten aber in der Mitte getrennt sind (aehnlich wie Autobahn), dann kanns sein, dass die Strasse aufeinmal aus ist und man halt einfach ein Stueck auf der anderen Seite faehrt, aber keine Verkehrsschilder.

. bei einem Zebrastreifen mitte im Zentrum steht im ein Polizist mit Box und Mikrophon und sagt, dass die Leute ueber den Zebrastreifen die Strasse queren sollen.

. bei einem zugemachten Bahnschranken, fahren alle Fahrzeuge so nach vorne, dass die ganze Strasse besetzt ist... irgendwie geht es sich aber doch aus, dass der Gegenverkehr spaeter trotzdem vorbei kommt

. die Ampel hat einen Countdown wie lange noch gruen bzw rot ist, spaetestens bei 3 fahren alle autos.

. der Computer vor dem ich gerade sitze ist mit Plastik eingepackt, weil sonst alles so dreckig werden wuerde.

. die wichtigste Verkehrsregel: man muss auf drei Sachen aufpassen: Tiere, Frauen Kinder



Also ich bin mittlerweile schon sehr in Indien angekommen, deswegen schreib hab ich euch noch ein paar Sachen aufgeschrieben, die mir auffallen, weil schoen langsam ist das alles normal und in spaetestens einem Monat werd ich mich nicht mehr darueber wundern.


Mit der Gesundheit passt bei mir alles, hab keine Probleme.
Sonst bin ich mit meinen Aufgaben sehr zufrieden. Klar es ist anstrengend und nicht immer leicht, aber das war mir bewusst.

Derzeit bin ich beim Telugu lernen. Ich kann schon die Buchstaben von A- I schreiben. Klingt gut, ist es aber nicht, weil die die Woerter nicht nach Buchstaben schreiben, sonder oft Silben zu einem Zeichenb zusammenfassen. Ich lern jetzt mal A-Z und ein bisschen sprechen und mal sehen was dann noch kommt. Ich will ja nur ein bisschen Ahnung haben.

Also mir geht es super und ich bin gluecklich, mit der Kultur, den Lebensgewohnheiten (essen mit den Fingern.... :-) ) und besonders auch mit meinen Aufgaben.


Soweit von mir ein kurzer Bericht. Ich wuerde gerne noch soviel erzaehlen, aber dann muesste ich jeden Tag eine Stunde lang schreiben.

Ich werde bald neue Fotos rauf stellen, dann bekommt ihr noch weitere eindruecke.

Liebe Gruesse


Martina


P.S.: Heute war etwas besonderes, als wir am NM aus unserem Haus raus gegangen sind. Es hat geregnt :-). Die frische Luft und die wenigen Regentropfen sind sehr angenehm. Aber ich gewoehne mich auch schon langsam an das staendige schwitzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen